Zusammenfassend berichtete der Obmann des Ausschusses folgende Ergebnisse aus der Prüfung: „Für zukünftige Großprojekte empfiehlt der Überprüfungsausschuss die Installation eines (externen) Projektmanagers, der die notwendigen Abläufe und Kostenkontrollen überwacht. Für kleinere Projekte soll geprüft werden, wieweit diese Kostenkontrolle gemeindeintern abgedeckt werden kann. Bei jedem Projekt gehören die interne Zuständigkeit und interne Kostenkontrolle genau definiert. Weiters empfiehlt der Überprüfungsausschuss, zukünftig bei Projekten zu prüfen, ob die Einrichtung einer temporären Arbeitsgruppe zielführend ist und bei Bedarf eine solche einzurichten.“
Für uns weist all dies auf große Versäumnisse hin, die uns viel Geld gekostet haben.
Den vorgetragenen Bericht haben wir in der Gemeinderatssitzung noch näher erläutert und erklärt. Kurz zur Erinnerung: die erste Kostenschätzung für den Recyclinghof betrug 2 Mio. Euro, abgeschlossen wurde das Projekt mit weit über 4 Mio. Euro.
Ein beträchtlicher Teil dieser Mehrkosten ist sicherlich diversen Zusatzwünschen und Widrigkeiten geschuldet.
Trotzdem hätten wir uns wahrscheinlich viele hunderttausend Euro sparen können, vielleicht sogar eine Million. Dazu haben wir auch Belege in den bereitgestellten Unterlagen gefunden: Die wichtigste Phase zur Kostensenkung – eine Optimierung der Planungen in finanzieller und auch funktioneller Hinsicht nach dem Wettbewerb aber vor Baubeginn – fehlte leider völlig. Auch während der Bauphase wurden Kostenkontrolle und Optimierung kaum durchgeführt.
In der Gemeinderatssitzung am 21.3.2023 war schon ein Großteil der Kosten (4,2 Mio.) bekannt. Unser damaliger Antrag, den Baubeginn etwas zu verschieben und Einsparungen zu suchen, wurde leider abgelehnt. Die TT berichtete am 3. April 2023 darüber.
Aber auch die damalige realistische Anregung eines fachlich versierten Mitgliedes der Bürgermeisterliste, der Bauleitung den Auftrag zu geben, die Kosten um 20 % (also um über 800.000 Euro) zu senken, war vergebens.
Aus den Unterlagen, die dem Überprüfungsausschuss vorgelegt wurden, ließ sich auch der wahrscheinliche Grund dafür vermuten:
Wir fanden keinerlei Hinweise, dass das Ergebnis der Gemeinderatsitzung bis zur Bauleitung durchgedrungen ist. Im Gegenteil: Statt sich um Kostensenkungen zu bemühen, wurden offenbar schon einen Monat vorher alle Kostensteigerungen „intern“ abgesegnet. Nach der Sitzung wurden in den Unterlagen als neues Budget die (nicht reduzierten) 4,2 Mio. erwähnt. Wie wir mittlerweile wissen, haben letztendlich auch diese nicht gereicht.
Der Ausschuss hat einige Unzulänglichkeiten aufgedeckt und auch Vorschläge formuliert, worauf bei kommenden Projekten besser geachtet werden muss.
Die TT berichtete dazu am 9. November. In der Online-Ausgabe der TT gab es einen noch ausführlicheren Artikel, der jedoch leider kostenpflichtig ist. Tageszeitung Abonnenten finden ihn unter https://www.tt.com/…/mangelnde-kostenkontrolle-wurde…
Beide Artikel thematisieren natürlich ausführlich den Bericht des Ausschusses und seine Empfehlungen für zukünftige Projekte.
Der nur im online Artikel erwähnte Zwischenruf aus den Reihen der Gemeinderäte „Darum stimmt nie jemand mit euch mit“ nach unseren Ausführungen einiger Details hat uns weniger in der Sache als mehr in seiner Deutlichkeit überrascht.