Finanzlage der Gemeinde und Wohnungsvergaben

Kassasturz und 8 Interessenten für 44 Wohnungen

Aus dem Überprüfungsausschus wurde über die aktuelle Finanzsituation berichtet. 2024 sind 4,1 Mio. Euro Minus eingeplant. Laut Hochrechnung sei dieses Finanzloch nun von 4,1 auf 3,6 Mio geschrumpft. Auf den ersten Blick durchaus positiv.

Wir haben aber auch nachgerechnet: Bei genauerem Hinsehen erkennt man, dass diese 500.000 Euro leider nicht durch strikte Budgepolitik eingespart wurden. Die Änderung ergibt sich hauptsächlich durch Streichung und Verschiebung von Projekten auf 2025 (z.B. Umbau Kreisverkehr und Bushaltestelle, zusammen 600.000 Euro) und durch glücklicherweise höhere Kommunalsteuereinnahmen (plus 300.000 Euro).

Diese beiden Effekte herausgerechnet sind wir also nicht 500.000 Euro „besser“ als budgetiert unterwegs, sondern eher 400.000 Euro „schlechter“. Also doch nicht so positiv.

Im nicht öffentlichen Teil der Gemeinderatssitzung wurden die Wohnungsvergaben behandelt. Etwas besorgt sind wir darüber, dass es für die 44 Wohnungen des neuesten Bauabschnittes „Rofner Feld“ derzeit nur 8 Bewerber gibt. Auch in der Tratzbergsiedlung steht die nächste große Baustufe an. Grund genug für uns, das Thema schon im öffentlichen Teil zur Sprache zu bringen.

Die Gemeinde muss bei geförderten Wohnanlagen jeweils vor Baubeginn eine „Bedarfsbestätigung“ ausstellen. Unsere Bedenken und Fragen dazu haben wir schon in der Aprilsitzung 2023 kundgetan. Die Antworten waren damals etwas ernüchternd.

Wir befürworten natürlich den geförderten, leistbaren Wohnbau, bei dem die Gemeinde das Vergaberecht hat. Wir befürchten aber, dass wir dabei langsam über das Ziel hinausschießen. Hoffentlich finden sich bis zur Baufertigstellung doch noch genügend Jenbacher Interessenten, drei Monate danach fällt das Vergaberecht an die Bauträger zurück.

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Barbara Wildauer

Der Gemeinderat trifft die Entscheidungen, was in unserer Heimatgemeinde passiert.