Vorerst kein weiterer Poller

Zuerst die gute Nachricht: Es kommt (vorerst) kein Poller.

Beschlossen wurde in der Gemeinderatssitzung am 2.7.2024 aber die Einführung einer Schulstraße und damit werktags in der Zeit von 7:15 bis 8 Uhr und von 11:15 bis 13 Uhr praktisch ein Fahrverbot am Südtirolerplatz und der Kirchgasse.

In einer Schulstraße dürfen zwar die Anrainer selbst zufahren, ohne besondere Regelung aber nicht deren Besucher, Lieferanten, Kunden, Patienten usw.

Überrascht und erfreut haben wir erlebt, dass Verkehrsausschussobmann und Vizebgm. Christian Wirtenberger zu seinem eigenen Antrag einen Abänderungsantrag einbrachte: Die Schulstraße im Bereich der Volksschule soll vorerst ohne Poller eingerichtet werden.

Da haben wohl die Proteste der betroffenen Anrainer, die zahlreich bei der Sitzung anwesend waren, sowie intensives Nachdenken zumindest etwas Vernunft einkehren lassen.

Ausnahmen für die betroffenen Betriebe und Ärzte – vor allem für deren Besucher, Patienten und Lieferanten – wird es trotz unserer Argumentation leider nicht geben, obwohl die Straßenverkehrsordnung dies dezidiert ermöglichen würde.

Die eigentliche Idee der Schulstraße wäre mehr Sicherheit für die Kinder.

Dass gegen das tägliche Verkehrschaos v.a. bei Schulende am Südtirolerplatz etwas unternommen werden sollte, wissen wir alle schon lange. Es ist sehr schade, dass hier bisher immer wieder nur kurzfristige Einzelmaßnahmen gesetzt werden, die weder konsequent durchgesetzt noch vor der Einführung zu Ende gedacht und vor allem mit den betroffenen Anrainern auch abgestimmt werden.

Unser Abänderungsantrag auf unbedingt notwendige Begleitmaßnahmen wie zB die Errichtung geeigneter Ein- und Ausstiegsstellen wurde 16:3 abgelehnt.

Die Verordnung der Schulstrasse wurde dann mit den Stimmen von ÖVP, SPÖ, Grüne und einer Stimme der MFG 14:5 beschlossen.

Leider waren sowohl für die sicherheitstechnisch unbedingt notwendigen Zusatzmaßnahmen als auch für die wichtigen Ausnahmen für die Gewerbebetriebe keine Mehrheit zu finden.

So wird es nur noch gefährlicher und das Chaos nur vom Südtirolerplatz – wo man von jedem markiertem Parkplatz direkt auf einen sicheren Gehsteig kommt – auf die vielbefahrene Landesstraße und den unübersichtlichen Kapellerparkplatz verlagert.

In der nun beschlossenen Form ist die Schulstraße definitiv kein Sicherheitsgewinn für unsere Schulkinder. Eher im Gegenteil. Das rechtfertigt daher in keinster Weise die massiven Einschränkungen für die Anrainer, die Wirtschaft und auch für alle anderen Verkehrsteilnehmer.

Wir hoffen, dass trotz diesem Experiment – etwas anderes ist es nicht – keinem Schulkind etwas passiert.

Auch die Tiroler Tageszeitung hat am 2.7. (Straßensperre empört Anrainer) und am 5.7. über die Schulstraße berichtet.

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Barbara Wildauer

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