Der Jenbacher Gemeinderat musste erneut über die Schulstraße am Südtirolerplatz entscheiden.
Der Beschluss im Juli hatte damals im Gemeinderat und auch in den Medien Wellen geschlagen. Wir berichteten hier darüber.
Das Land als zuständige Aufsichtsbehörde hat nun Änderungen eingemahnt. Leider wurde diese Gelegenheit und die letzten vier Monate nicht genutzt, endlich auch mit den betroffenen Anrainern zu sprechen.
Kurz zur Regelung: an Schultagen wird der Südtirolerplatz von 7.15-8.00 Uhr und von 11.15-13.00 Uhr für Fahrzeuge gesperrt. Begründet wird dies mit der Sicherheit der Schulkinder.
Wir sehen das jedoch kritisch: Mit der Verlagerung des Hol- und Bringdienstes auf einen unorganisierten Parkplatz oder noch schlimmer auf eine vielbefahrene Landesstraße mit höherem Tempolimit (50 statt 30) erwarten wir keine Verbesserung. Wir befürchten eher das Gegenteil.
Wir teilen weiters die Bedenken der betroffenen Wirtschaftstreibenden und ganz besonders die Sorgen der vier dort ansässigen Ärzte und ihrer Patienten. Eine ausführliche und nachvollziehbare Stellungnahme unserer Ärzte durften wir in der Gemeinderatssitzung verlesen. Persönliche Wortmeldungen durch die in den Zuschauerreihen anwesenden Ärzte und Wirtschaftstreibenden war nach einem etwas hochtrabenden „im Parlament reden nur die Parlamentarier“ seitens des Bürgermeisters leider nicht möglich.
In der hitzigen Diskussion stellte sich heraus, dass es offenbar doch einen Plan B gibt. Aber leider nicht sofort. „Wir wollen erstmal probieren.“ Warum wir jetzt das Experiment Schulstraße starten, notwendige Ausnahmen aber erst irgendwann definieren wollen, war auch für andere Mandatare nicht nachvollziehbar. Diese stimmten aber dennoch dafür.
Die Schulstraße wurde daher im Gemeinderat am 19.11.2024 mit 13:5 Stimmen beschlossen und tritt laut Bürgermeister demnächst durch Anbringen der Verkehrszeichen in Kraft.
Wir sind uns sicher: Bei rigoroser Kontrolle des Halte- und Parkverbotes und etwas gegenseitiger Rücksichtnahme der “motorisierten” Eltern ließe sich die Situation auch entschärfen. Das haben wir leider noch nicht “ausprobiert”.
Wir hoffen, das Verkehrschaos hält sich in Grenzen und kein Kind kommt zu Schaden.
